„Bürokratie-Unsinn und Rückfall ins Papierzeitalter“
Berlin/Kreis Böblingen. Ab dem 1. Januar 2020 gilt die neue Bonpflicht. Künftig sollen Unternehmen generell verpflichtet sein, ihren Kunden beim Einkaufen einen Papierbon auszustellen, selbst bei kleinen Beträgen. Der Vorschlag der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Alltagsgeschäfte wie etwa der Einkauf beim Bäcker von der Bonpflicht grundsätzlich zu befreien, fand bei der heutigen Abstimmung keine Mehrheit. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Florian Toncar, der an dem FDP-Vorschlag mitgearbeitet hatte, zeigte sich verständnislos.
„Das ist reiner Bürokratie-Unsinn und der Rückfall ins Papierzeitalter“, so der Abgeordnete. „Neben der ausufernden Bürokratie werden durch das Gesetz auch gigantische Müllberge produziert. Alleine beim Bäckerhandwerk in Deutschland würden 5 Milliarden Bons aus Papier pro Jahr anfallen. Das entspricht der zweieinhalbfachen Strecke zwischen Erde und Mond. Und das, obwohl nach Umfragen 97 Prozent der Kunden beim Bäcker keinen Papierbon haben wollen. Das ist wirtschafts- und umweltpolitscher Unsinn.“, so Toncar weiter.
„Leider fand unsere Forderung, die Bonpflicht für die kleinen Alltagsgeschäfte, wie beispielsweise der Kauf von Brötchen, einer Tasse Kaffee oder einer Zeitung, abzuschalten im Bundestag keine Mehrheit. Leittragende sind gerade die kleinen Familienbetriebe im Handwerk, im Handel und in der Gastronomie“, fügte der Abgeordnete enttäuscht hinzu.
„Wir sind der Meinung, dass die ohnehin anstehende Einführung von manipulationssicheren Kassen völlig ausreicht, um Steuerhinterziehung zu verhindern und es deswegen nicht erforderlich ist, noch zusätzlich einen Kassenbon in Papierform auszustellen, den die Kunden ohnehin nicht aufbewahren“, so Toncar.